Iain McDowall: Der perfekte Tod -“ Kriminalroman

* Iain McDowall: Der perfekte Tod ’“ Kriminalroman
* Verlag: dtv
* Juli 2008
* 384 Seiten
* ISBN: 978-3-423-21071-3
* Format: 19,2 x 12 x 2,4 cm
* Euro 8,95
* Titel der Originalausgabe ’žPerfectly Dead’œ
* Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence

perfektetod

Kurzbeschreibung:
Eine verbrannte Leiche. Eine grauenvolle Familientragödie. Ein kleines Mädchen als einzige Augenzeugin. Chief Inspector Jacobson hasst Drogenfälle. Vor allem, weil er dann mit dem Rauschgiftdezernat zusammenarbeiten muss. Nach einem Wohnungsbrand in Woodlands, einem sozialen Brennpunkt in seinem Revier, ist ein Dealer tot aufgefunden worden, den man zuvor mit einem Montiereisen erschlagen hat. Der Anblick des Todes kann nicht grausiger sein, denkt Jacobson, doch muss er diese Meinung schon 48 Stunden später revidieren, als er mit seinen Kollegen zum Schauplatz einer entsetzlichen Familientragödie gerufen wird: In einem gediegenen Vorort hat Stephen Adams, Oberhaupt der von der Lokalzeitung frisch gekürten »Familie des Jahres«, zunächst seine Frau und die drei Kinder umgebracht und sich dann anscheinend selbst erhängt. Irgendetwas stimmt allerdings nicht mit dieser These. Aber die einzige Augenzeugin spricht nicht mehr. Es ist die 10-jährige Freundin der Jüngsten – und Tochter der Geliebten des toten Drogendealers.

Über den Autor:
Iain McDowall wurde in Kilmarnock, Schottland, geboren und war Universitätsdozent für Philosophie und Computerfachmann, ehe er als Autor von Kriminalromanen hervortrat. Heute lebt McDowall in Worcester, den englischen Midlands, wo sich auch die fiktive Stadt Crowby befindet, in der seine Romane um Chief Inspector Jacobson und DS Kerr spielen.

Meine Meinung:
Wer so wie ich glaubte, mit dem Schotten Iain McDowall einen originellen, das Genre belebenden Krimiautor, vergleich mit Benjamin Black (Pseudonym von John Banville) zu finden, wird sehr enttäuscht sein. Iain McDowall verfügt nur über eine sehr schlichte Sprache. Dies versucht der Autor zu kaschieren, indem er seinen Figuren, die allesamt eindimensional wirken, eine knallharte, rüde Sprache verpasst. Unsympathische Antihelden wären kein Problem, aber diese Charaktere erwachen einfach nicht zum Leben. Die Sprache lässt den Roman nie in einen guten Lesefluss kommen. Die Atmosphäre, anfangs noch ungemütlich und kalt, verflüchtigt sich mit zunehmender Lesedauer und das Buch zieht sich.

Den Handlungsverlauf kann ich nur als spannungsarm, das Ende als unbefriedigend empfinden. Eigentlich wird nicht wirklich eine Geschichte erzählt. Selbst die fiktive Stadt Crowby, die als Handlungsort dient, hat kein Flair. Die dünne Handlung könnte sich überall abspielen.

Auch wenn man jetzt wirklich nur einen zeitgenössischen, dem Trend folgenden Krimi erwartet, wird man von Der perfekte Tod zu Tode gelangweilt sein. Ein Krimi sollte wenigstens einen Ermittler mit ein wenig mehr Profil entwerfen, um in diesem überfrachteten Genre zu bestehen. Das ist leider nicht der Fall. Chief-Inspector Jacobson ist eine Hauptfigur vollkommen von der Stange.

Das dieser Roman nichts Neues bietet, sollten auch Krimispezialisten besser zu etwas andern greifen.

Rezensent: Herr Palomar
Mit freundlicher Genehmigung von http://www.buechereule.de

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