Drücken Sie den Stopp-Knopp!

Wer öfter mal mit Bussen des öffentlichen Personennahverkehrs fährt, kennt die Sache mit dem Stopp-Knopf: Rund 200 m vor der gewünschten Haltestelle muss man da draufdrücken, damit der Busfahrer auch gewiss anhält und einen aussteigen lässt. (Klappt meist, aber längst nicht immer. Wenig frequentierte Haltestellen werden gern mal übergangen. Oder sagt man „überfahren“?)

In den älteren Bussen ist von den allermeisten Sitzplätzen aus so ein Knopf zu erreichen. Bei den neueren Bussen hat man eine Verschlimmbesserung eingeführt: Es gibt nur noch direkt an den Türen solche Knöpfe.

Wer, zum Geier, hat sich diesen Unfug ausgedacht? Das bedeutet doch für den Fahrgast, dass er bereits eine Haltestelle früher oder gar während der Fahrt mit Sack und Pack aufstehen und sich in den Gang stellen muss, damit er rechtzeitig seinen Haltewunsch per Knopfdruck anmelden kann. Ganz toll, wenn man eine Menge Gepäck bei sich hat, sich deshalb nur unzureichend festhalten kann und auf einer kurvenreichen Strecke wie in einer Waschmaschine hin- und her geschleudert wird.

Die Strecke Nellingen-Denkendorf hat mir schon eine Reihe blauer Flecke verschafft, weil ich gegen irgendwelches Gestänge geprallt bin. Man kann nicht sein Gepäck absprungbereit an sich gerafft halten und sich gleichzeitig mit beiden Händen an einen Haltesgriff klammern. Nötig wäre es, doch dazu hat der Mensch zu wenig Hände.

Noch viel toller ist das Spiel, wenn man mit Gehhilfen unterwegs ist und per se keinen sicheren Stand hat. Der Mann mit den Krücken, der auf dem Weg zu seinem Halteknopf auf einen Kinderwagen geschleudert wurde, hat daran sicher genauso wenig Freude gehabt wie das Baby und die Mutter.

Ob die Reduzierung der Stopp-Knöpfe einen tieferen Sinn hat? Oder sind das nur Einsparmaßnahmen?

Bild: Herbert Dazo / www.pixelio.de

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