Kroatien Teil 8: Heimreise mit Prominenten-Begegnung

Bei Winnetou hat’™s nie geregnet!
Kroatien/Krk vom 24.07. bis 03.08.2010

TEIL 8 von 8: DIENSTAG, 03.08 ’“ DER PROMI AUF DEM FLUGPLATZ-KLO

ABREISE
Am Dienstag Früh waren wir schon um 9:15 Uhr gestiefelt und gespornt, hatten die Zimmerschlüssel abgegeben und gingen noch ein letztes Mal bei ’žunserem’œ Barmann einen Kaffee trinken. Wir hatten ihm Fotos versprochen, die wir von ihm und der Hotelanlage gemacht hatten, und er gab uns seine Adresse.

Ziemlich pünktlich kam der Minibus, der uns zum Flughafen Rijeka bringen sollte. Außer dem Fahrer und uns war nur noch eine weiterer Urlauberin an Bord.

Der Typ vor uns in der Eincheck-Schlange musste in Stuttgart umsteigen und hat teirgendwelches Gedöns mit Übergepäck und mit seinen Papieren. Es dauerte jedenfalls ziemlich länglich, bis er abgefertigt war. Es ist schon was dran an dem ’žGesetz’œ, dass die andere Schlange immer schneller vorankommt als die eigene.

Nachdem wir auch noch den richtigen Eingang zur Sicherheitskontrolle gefunden hatten, ging’™s ab zum Gate. Mit nur 20 Minuten Verspätung startete unser Rückflug.

Für Flugzeugfreaks hier die technischen Daten der Maschine:

Bezeichnung: Boeing 737-700
Sitzplätze: 144
Länge: 33,60 m
Höhe: 12,50 m
Spannweite: 35,80 m
Maximale Abflugmasse: 68.000 kg
Max. Reichweite: 6.110 km
Max. Reiseflughöhe: 12.500 m
Max. Standschub: 2 x 22.700 lbs
Reisegeschwindigkeit: 845 km/h

DER PROMI AUF DEM FLUGPLATZ-KLO
Der Rückflug verlief, genau wie die Hinreise, erfreulich ereignislos. Als wir nach der Landung in Stuttgart aus dem Flughafenbus ausstiegen und durch das Gebäude zur Passkontrolle gingen, entdeckte ich eine Dame im eleganten lila Kostüm und mit Hut in der Menge, die mir eigenartig bekannt vorkam. Irgendwie sah sie aus wie Marie-Luise Marjan, die deutsche Schauspielerin, die unter anderem seit über 20 Jahren in der Fernsehserie LINDENSTRASSE die Helga Beimer spielt.

Foto: Die Schauspielerin Marie-Luise Marjan (u. a. „Lindenstraße, April 2006 (2006-04) Fotograf: Michael Lucan. Diese Datei wurde unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation veröffentlicht. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren. Es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen Umschlagtext und keinen hinteren Umschlagtext.

Doch auch als langjähriger Lindenstraßen-Fan war ich mir nicht zu 100% sicher, ob sie es wirklich war. Im Fernsehen sehen die Leute halt doch ein bisschen anders aus als in natura und man kommt ins Grübeln ’“ auch wenn man eine TV-Serie seit Jahrzehnten Woche für Woche verfolgt. Man stelle sich die peinliche Situation vor, statt eines vermeintlich Prominenten einen Wildfremden in ein Gespräch zu verwickeln, der sich aufgrund der Verwechslung vielleicht noch belästigt fühlt und die Polizei ruft. Meschuggene gibt’™s ja genügend.

Ansprechen würde ich eine prominente Person in einer privaten Situation sowieso nicht, auch wenn ich sie zweifelsfrei identifizieren könnte. Und so habe ich auch nichts gesagt, als ich die Dame in Lila wenig später direkt vor mir aus einer Toilettenkabine des Stuttgarter Flughafens kommen sah. Nachdem ich ihre Stimme gehört hatte ’“ sie machte eine ärgerliche Bemerkung, als ihr die Brille hinunterfiel ’“ war ich schon ziemlich überzeugt davon, dass sie’™s war. Aber auch Prominente haben ein Recht darauf, ungestört pieseln gehen und sich die Hände waschen zu dürfen.

Als die Dame dann draußen von einer Flughafenmitarbeiterin extrem zuvorkommend begrüßt wurde, und selbst Gerhard, der die LINDENSTRASSE nur vom Wegschauen kennt (’žEh ich mir das anschau’™, putz ich lieber das Katzenklo!’œ) davon überzeugt war, soeben ’žFrau Beimer’œ gesehen zu haben, hatte ich gar keine Zweifel mehr an unserer Prominentensichtung.

Vielleicht hätte ich sie doch ansprechen sollen. Möglicherweise hätte sie sich sogar gefreut, dass ich ihre Arbeit so lange schon kenne und schätze. Ich hätte ja noch sagen können, dass ich seit 1990 Mitglied in einem Internetforum bin, das Woche für Woche ausgiebig genau diese Serie diskutiert. Mich würde es freuen, wenn meine Arbeit anderen Menschen so wichtig wäre. Aber weiß ich, wie Schauspieler das sehen? Man möchte ja niemanden belästigen.

Manchmal ist man einfach zu wohlerzogen.

*** Ende ***

17 Kommentare

  1. Man kann nur hoffen, nicht irgendwann einen Star zu treffen, den man wirklich bewundert. Was tun? Schreiend weglaufen? Oder hingehen – und was sagen? Zum Beispiel: „Wissen Sie eigenltlich, wer Sie sind?“

    1. Ja, die Gefahr, dass man da Dummfug redet, die besteht natürlich. 😉 Das werden diese Leute aber gewöhnt sein, dass man in ihrer Gegenwart nervös wird.

      Die Film- und Fernsehhelden meiner Jugend sind jetzt auch schon alte Herren, ich glaub, da könnte ich ohne zu stottern zugeben, dass ich sie in dieser und jeder Rolle unendlich bewundert habe und sie heute noch gerne sehe.
      Schriftsteller schüchtern mich auch nicht ein. Ich lese nur „ganz normale“, mit denen ich mich dann und wann auch im Internet unterhalte. (Mit der Hochkultur hab ich’s eh nicht.)

      Nur Rita Mae Brown würde ich nicht anzusprechen wagen. Ich bewundere sie für ihre spitze Zunge, aber genau das würde ich in dem Moment auch fürchten.

  2. Vielleicht ist Rita Mae Brown genau deshalb recht einsam – weil sich alle vor ihr fürchten? Ich würde ihr höchstens sagen, dass Katzenkrimis zwar schön und gut sind, dass es mir aber lieber wäre, sie würde mehr von ihren bissigen Romanen schreiben, in denen sie so herrlich beobachtet und schrullige Menschen beschreibt, die so irre Dinge tun wie sich drei identische Autos in die Garage zu stellen, damit immer genug Ersatzteile da sind …

    1. Ja, ihre leicht bis mittelschwer meschuggenen Romanfiguren, das ist das, was ich so liebe. Selbst bei den Katzenkrimis ist die Krimihandlung für mich Nebensache. Wenn nur die Kleinstädter von Crozet was zu tratschen und zu lästern haben!

      Wen ich btw auch niemalsnicht ansprechen würde: Elke Heidenreich. Vor ihr hätte ich erst recht Angst. Dabei bin ich nicht schüchtern und auch nicht auf den Mund gefallen. Aber es gibt so Leute, da gehste schon davon aus, dass sie dir rabiat übers Maul fahren werden, ganz egal, was du sagst.

  3. Bestimmt aber ein Vorurteil. Selbst Elke Heidenreich (oder Stefan Raab) können auch mal nett sein, wenn man sie liebenswürdig anspricht. Vielleicht muss man dazu einfach nur uralt werden und milde lächeln?

    1. Vor Stefan Raab hätte ich keine Angst. Dem könnte ich ehrlichen Herzens sagen, dass ich ihn für seine Kreativität und Geschäftstüchtigkeit bewundere und ihn für einen guten Musiker halte. (Dass er in Sachen Humor für meine Begriffe öfter mal zu weit geht, müsste man bei so einer Gelegenheit ja nicht thematisieren.)

      Hach, vielleicht sollte ich mal etwas zum Thema schreiben, „was ich prominenten Mitmenschen schon immer mal sagen wollte?“ Gibt auch Promis, denen ich einfach nur gern mal mit Schmackes in den Hintern treten würde.

  4. Als der Gatte und ich vor einigen Jahren in Irland waren, dachten wir, Ludwig Haas beim Hügelgrab Newgrange gesichtet zu haben. Höflich trat er bei der Simulation des Sonnenaufgangs zur Seite, damit ich einen besseren Blick hatte und sagte „I’ve seen it before“. Die Stimme passte auch irgendwie. Natürlich traute ich mich nicht, zu fragen, ob er es sei, und dann war er schon in einem der zahlreichen Busse verschwunden. Aber der Gatte und ich sind heute noch überzeugt: Wir haben Dr. Dressler gesehen, und er kann laufen.

  5. Ergänzung: Heute nacht hab ich Madonna getroffen. Im Traum. Sie sah so aus wie in den späten 80ern. Ich erzählte ihr beherzt (und in fließendem Englisch – ohne Wortfindungsschwierigkeiten), dass ich die Alben zwischen „Ray of Light“ und „American Life“ am besten fand … Sie war übrigens sehr nett. Eigentlich hat SIE MICH angesprochen 🙂

  6. Ich hab vor Jahren mal auf dem Monopterus im englischen Garten den Hans Dieter Hüsch getroffe, er hatte dort ein Fotoshotting und frech wie ich bin quatschte ich ihn an nach dem Ende der Sitzung an.
    Gut 20 Minuten redeten wir über die Kabarettistenszene, mir kam zupass die Münchner Lokalgrößen meistens persönlich zu Kennen (Fischer, Jonas, Hildebrandt und andere).
    Shr angeregt lud er ich dann noch in seinen abendliche Vorstellung in der L&S ein, ein Abend der bis heute unvergessen ist.
    Fazit, Promis sind Menschen wie du und ich, manch mehr, manche weniger.

  7. So traf der Gatte mal den niederländischen Kabarettisten Herman Finkers im Zug von Rotterdam nach Hengelo. Sie saßen zu zweit in einem Erste-Klasse-Abteil. Der Gatte hatte tatsächlich die Courage, ein Gespräch mit ihm anzuknüpfen, und zwar über ein Umweltschutz-Projekt, für das sich Herr Finkers engagiert. Daraus entwickelte sich ein interessantes Gespräch. Ich wäre gern dabei gewesen.

    Nachher haben wir noch rumbeblödelt, dass er mich doch hätte anrufen können: Raaaate mal, mit wem ich hier im Abteil sitze?

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