Shopping-Wahnsinn

Wie blöd, dass der Jahreswechsel so zeitnah zum Weihnachtsrummel stattfindet. Und dass ich die Einlegeblätter für meinen Kalender (’žTimer’œ) nicht bei meinem Büromaterial-Großhändler bekomme. Das heißt, wenn ich im Januar einen taufrisch bestückten Kalender haben will, muss ich mich irgendwann im Dezember in den weihnachtlichen Einkaufstrubelwahnsinn stürzen. Und ich hasse das … jedes Jahr ein bisschen mehr.

Irgendwie kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass manche Leute ’žShopping’œ als bevorzugte Freizeitbeschäftigung angeben. Mich macht das Gewusel rasend. Heerscharen von Leuten, die hektisch (telefonierend) von A nach B zischen, wenn man irgendwo abbiegen oder stehen bleiben will … oder die gemütlich zu viert nebeneinander vor einem herhatschen und dabei die ganze Wegbreite brauchen, wenn man es selber eilig hat. Ständig ist man einander im Weg, kommt sich in die Quere und wird angerempelt. Ich empfinde das als bedrohlich und es macht mich irgendwann aggressiv. In diesen Momenten kann ich immer gut nachvollziehen, was in einem ’žAngstbeißer’œ vorgeht.

Außerdem isses draußen kalt und im Kaufhaus überheizt. Und es stinkt nach Parfüm. Genauer gesagt, nach vielen Parfüms. Und wenn man Pech hat, beschallen sie einen auch noch mit Weihnachtsliedern. Ich finde das alles ziemlich grässlich.

Viele Leute, viel Krawall und jede Menge Gerümpel, das ich nicht brauche … ich mache immer, dass ich schnellstmöglich wieder rauskomme. So bin ich gestern auch nur kurz aus der Bahn gestiegen, ins nächstgelegene Kaufhaus gewetzt, hab meine Kalenderblätter erworben und saß 23 Minuten später schon wieder im Zug nach Hause. Erleichtert

Foto: © Lisa-Marie (Ruth Rudolph) / http://www.pixelio.de

Morgens in aller Frühe, lange vor Ladenöffnung, gefallen mir die Einkaufsstraßen und Shopping-Malls dagegen ganz gut. Als ich am Dienstag noch vor 8 Uhr morgens in Esslingen unterwegs war, habe ich es bedauert, keine Kamera dabei zu haben. Eine menschenleere Mall mit üppig kitschiger Weihnachtsdeko, das gäbe sicher eine Menge interessanter Motive! Mal schauen, vielleicht kriege ich es tatsächlich gebacken, in nächster Zeit mal mit dem Fotoapparat loszuziehen, noch ehe die Stadt so richtig wach ist. Und solange noch alles weihnachtlich dekoriert ist.

Nur als Teenager habe ich mich gerne ins städtische Einkaufsgewusel gestürzt … weil’™s da viele schöne Dinge gab, die man bei uns auf dem Dorf nicht bekam. Das war noch in der Prä-Internet-Ära, wo man nicht für jeden Bedarf des täglichen Lebens ein halbes Dutzend Online-Shops kannte. Damals war das Tor zur Einkaufswelt entweder der Quelle-Katalog oder eine Fahrt in die Kreisstadt. Heute hat man schon so viel Zeug und bekommt, was man braucht, am Wohnort oder über den Versandhandel.

Alles, wie gesagt, bis auf diese vermaledeiten Kalender-Einlegeblätter …

Ein Kommentar

  1. Nur so ein Tipp, die Dinger kann man ab Ende September überall kaufen.
    Alles eine Sache der Organisation bzw, Delegation.
    Chefe genaue Instruktion geben (am besten Muster) und das funzt!!!

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