Hilfe, ich werde verfolgt!

Für eines unserer Internetprojekte haben wir vor Jahren ein Konto bei einem bekannten Online-Bezahlsystem angelegt. Wer gerne im Internet seinen Krempel versteigert, kennt es.

Das Internetprojekt hat nicht so recht abgehoben, das Bezahlsystem haben wir kaum je gebraucht, und so geriet das Passwort mit der Zeit in Vergessenheit. Das wäre ja an sich kein Drama. Man nutzt das System nicht und fertig. Aber seit damals werde ich von diesem Service verfolgt, ich schwör’s.

Sowie ich online bei jemandem etwas bestelle, der besagtes Bezahlsystem nutzt, verweigert mir dessen Orderpage jeglichen alternativ Zahlungsweg. Die Seite erkennt mich als ehemaligen X**X** -Nutzer und besteht darauf, dass ich meine Zahlung jetzt gefälligst über dieses System abwickle. Da kann ich hundertmal Bankeinzug oder Kreditkartenzahlung haben wollen, ich hab keine Wahl. Einmal X**X**, immer X**X**.

„Wo ist das Problem?“, wird nun manch einer denken. „Man fordert ein neues Passwort an und fertig ist die Laube.“ Ja, das hab ich auch gedacht. Und hab’s probiert. Einmal, zweimal, fünfmal … geht nicht.

Zwar behauptet das X**X**-Programm stets, mir eine entsprechende Nachricht an meine Mailadresse geschickt zu haben, aber da kommt nie etwas an. Die Adresse ist korrekt, doch weder im Posteingang noch im Spamordner taucht jemals eine Nachricht von dem Unternehmen auf.

Was hab ich Vollidiot mich nur auf diesen Schmarrn eingelassen! Wie komme ich jetzt an meine dringend benötigte Ware, wenn das Bezahlsystem mich am Bezahlen hindert? Soll ich eine Freundin zum Löhnen vorschicken, die X**X** regelmäßig nutzt? Ich kann doch nicht meine Identität wechseln, nur damit das System mich im Internet nicht mehr wiedererkennt!

Äh … Moment mal! Identitätswechsel? Das wäre direkt einen Versuch Wert! Ich gebe eine andere  – natürlich gleichfalls gültige – postalische Anschrift ins Adressfeld ein und eine E-Mail-Adresse, die ich für solche Geschäfte sonst niemals nutze. Und siehe da – X**X** erkennt mich in dieser Maskerade nicht wieder und akzeptiert ohne Murren und Knurren, dass ich per Bankeinzug bezahlen will. Juhu!

Weil ich tatsächlich Jahre gebraucht habe, um auf diese Lösung zu kommen, dürfte mir der Titel „Trottel des Monats“ gewiss sein.

Foto: © Dieter Schütz / http://www.pixelio.de

3 Kommentare

  1. Meinst Du „Pillepalle“? Bisher hab ich noch kein Problem damit, aber ich wart schon auf den Tag, an dem’s mich wickelt und ich meine Ebay-Aktionen nicht mehr ausführen kann…. das Leben ist hart….

    1. „Pillepalle“ – ja, genau! (Warum bin ich da nicht drauf gekommen?) Ja, mit denen hab ich so meine Probleme. Doch solange man seine Passwörter im Griff hat und nicht verschusselt, dürfte dort alles paletti sein. War nur meine eigene Doofheit. Und natürrrlich die Frage, wo deren Mails wohl landen, wenn nicht bei mir.

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