Corinna Wieja (Text), Sabine Straub (Illustrationen): Teo Dorant und der Stinkewettbewerb, Freiburg im Breisgau 2013, KERLE-Verlag Herder GmbH, ISBN 978-3-451-71169-5, Hardcover, 60 Seiten, mit farbigen Illustrationen, Format: 21,6 x 15,6 x 1,2 cm, EUR 7,99 (D), EUR 8,20 (A).
Stinktier-Junge Teo Dorant hat keinen Bock auf die alljährliche Preiselbeerolympiade im Grüne-Bäume-Wald. „Er hasst Wettkämpfe. Er kann nicht schnell rennen und nicht gut klettern. Schwimmen kann er auch nicht richtig. Nie ist er der Erste, jedes Mal ist er der Letzte. Immer nur verlieren, macht keinen Spaß. Das ist stinkesockendoof.“ (Seite 9) Als Stinktier ist er einfach nicht für diese Disziplinen gemacht. Nur seinen Freunden zuliebe nimmt er teil.
Die Freunde haben auch gut lachen: Waschbär Johannis ist supergut im Früchtesammeln, Rhabarbera Biber ist unschlagbar im Schwimmen. Teo dagegen ist kein großer Sammler und Wasser findet er grässlich: nass, kalt und überflüssig. Es wäscht seinen ganzen tollen Stinktiergeruch ab. Selbst beim Laufen, wo er noch eine kleine Chance hätte, nicht Letzter zu werden, hat er kein Glück. Schnurzfurziger Schimmelpilz! So was Blödes aber auch!
Auf dem Nachhauseweg trösten Johannis Bär und Karlotte Kaninchen ihren traurigen Kumpel Teo: „Jeder ist in irgendwas richtig gut. Auch du. Du musst nur herausfinden, in was!“ (Seite 41) Schneller als erwartet ergibt sich die Gelegenheit dazu. Die drei laufen nämlich einem Puma über den Weg, der sie als schmackhaftes Drei-Gänge-Menü betrachtet. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass der kleine Teo mit einer höchst wirkungsvollen Stinkschleimbombe bewaffnet ist.
Als Dankeschön für die Pumavertreibung und die Rettung seiner Freunde bekommt Teo nicht nur eine Ehrenmedaille von König Derius, sondern darf auch eine eigene Olympiade ausrichten. Diesmal bestimmt er die Spiele und die Regeln. Beim großen Stinkewettbewerb mit Matschspritzen, Blubberpupsen und Stinkbombenweitwurf macht sogar der König mit. Und Teo hat endlich mal die Chance auf einen Preis …
Die Botschaft kommt auch für die Leseanfänger klar und verständlich rüber: Jeder hat etwas, das er besonders gut kann.
Die witzige Geschichte vom Stinktier Teo werden die Kinder immer wieder vorgelesen haben wollen (oder selber lesen). Wer in dieser Altersgruppe begeistert sich nicht für Stink- und Pups-Themen? Während das junge Publikum über allerlei Anrüchiges kichert und sich an dem phantasievollen Stinktier-Geschimpfe erfreut, sickert (hoffentlich) die Erkenntnis ein: Niemand kann immer und überall der Beste sein. Aber jeder hat ganz sicher seine Stärken.
Sabine Straubs Illustrationen geben perfekt das wieder, was Autorin Corinna Wieja mit viel Wortwitz erzählt: die Geschichte sympathischer und grundverschiedener Freunde, die viel Spaß miteinander haben, einander ermutigen und auch auf die Schwächen der anderen Rücksicht nehmen.
Die Autorin
Corinna Wieja ist staatlich geprüfte Übersetzerin für Englisch und hat mit dem Schreiben von Kinderbüchern ihre Lieblingsbeschäftigung zum Beruf gemacht. Die härtesten Kritiker ihrer Geschichten sind ihre beiden Kinder.
Die Illustratorin
Sabine Straub, geb. 1966 in Fürth, wuchs in Hamburg und Düsseldorf auf. Sie studierte an der Deutschen Kollegschule für Grafik und Design in Athen, wo sie auch heute noch als freiberufliche Illustratorin lebt.
Rezensent: Edith Nebel
EdithNebel@aol.com
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