Jetzt ist es doch so, dass ich von meinem verstorbenen Mann träume. Ganz wirres Zeug, von dem mir schon während des Träumens klar ist, dass das nicht sein kann.
Es beginnt immer damit, dass die Tür aufgeht, und er wieder da ist. In der einen Traum-Variante ist die Wohnung voller Menschen, die mir wichtig sind, und zu denen ich zum Teil erst jetzt wieder den Kontakt intensiviert habe. Freundinnen und Freunde aus Kindertagen. Und das ist ihm nicht Recht. „Hast du eine Panik-Attacke?“, habe ich ihn einmal aufgrund seiner Reaktion gefragt.
Die andere Variante ist noch verrückter.
Er ist wieder zurück, sieht jung und gesund aus und quasselt mich voll wie eh und je.
„Jetzt halt‘ doch mal den Schnabel und lass mich auch was sagen“, rufe ich. „Ich denke du bist tot?“
Er: „Wer sagt denn sowas?“
Ich: „Na, entschuldige mal, ich habe dich gefunden, begraben und betrauert. Und jetzt bist du auf einmal wieder da? Wo warst du denn so lange?“
Er: „In Norwegen.“
Ich: „Norwegen? Was macht man da monatelang? Skifahren?!“
Er: „Nein, das war ein therapeutisches Experiment. Ob ihr die nächsten 25 Jahre so weitermachen wollt wie bisher oder ob ihr euch neu orientieren könnt.“
Ich: „Das haben wir. Ich habe all deine Sachen weggegeben. Das war ja schon ein riskantes Experiment!“
Er zuckt die Schultern.
Ich: „Und ist jetzt alles wieder gut? Machen wir weiter wie geplant? Mit dem Haus und allem?“
Er zuckt wieder mit den Schultern.
Ich: „Das wäre schon toll. Es ist so schön, dass du wieder da bist. Das ist die einzige Art von Wunder, die mir jetzt helfen konnte.“
Und zur Familie sage ich voller Freude: „Gerhard ist wieder da!“
Worauf eine der Nichten bemerkt: „Das ist ja schlimmer als bei „Dallas“!“
Und ich denke mir noch im Traum: „Woher weiß sie das? Als die Serie im Fernsehen lief, war sie doch noch gar nicht auf der Welt!“