Der Logiergast

Wenn mein Kollege auf Reisen ist, kommt sein Kater zu uns aufs Dorf. „Ins Katercamp“, wie wir im Spaß sagen. Da haben wir nun schon mehrfach so gehandhabt, und es geht eigentlich ganz gut. Bei der Anreise knurrt er zunächst ein- bis zweimal und meine Kater tun es ihm gleich. Und dann verschwindet er schnurstracks in die unrenovierten Räumlichkeiten unter dem Dach. Vielleicht steht er auf Rumpelkammern, was weiß ich?

Kater Louis unterm Tisch. Sicher ist sicher.
Er mag wohl Shabby Chi
Der Blumenhocker ist sein Thron

Wenn er meint! Dann versorge ich ihn eben unterm Dach. Er schläft im Kleiderschrank, kriegt oben Speis‘ und Trank serviert, hat zwei Katzentoiletten zur Verfügung, und meine Kater kommen ihn ab und zu besuchen. Und das geht sehr friedlich vonstatten.

Ja, er hat gegessen
In einem Multikatzenhaushalt muss man die Konkurrenz im Auge behalten

Die ersten paar Male, die der Kater zu Besuch war, hat er das Dachgeschoss gar nicht verlassen. Jetzt kommt er schon auch runter in die Wohnung, aber hauptsächlich, wenn ich ruhig sitze und lese – oder wenn ich schlafe. Und vermutlich auch, wenn ich nicht zu Hause bin. Er mag es wohl nicht, wenn ich im Haushalt rumwusle, das ist ihm zu unruhig.

Ich hab ihn schon spät abends zusammen mit meinen auf dem Balkon sitzen gesehen. Gut! Ich kam mir schon vor wie meine Mutter: „Kind, geh doch mal an die frische Luft!“ 😀 Und als ich gestern Abend ins Bad kam, war ich sehr perplex, als mich das Waschbecken auf einmal mit großen grünen Kulleraugen anguckte. Der Gastkater saß drin. Weil er fast so weiß ist wie das Becken, habe ich ihn nicht gleich gesehen. Er war ähnlich erschrocken wie ich und flitzte eilends wieder in sein Dachgeschoss.

Leider hatte ich in dem Moment keine Kamera zur Hand. Aber so sieht er aus:

Diese Kulleraugen!

Jetzt ist er wieder zuhause. Aber er hat sich mit allen vier Pfoten gegen die Abreise gewehrt. Er wollte wieder zurück in seine Gemächer unterm Dach. Ich dachte schon, er nimmt den Teppich mit, so, wie er sich da festgekrallt hat. Katzen mögen eben keine Veränderungen. Jetzt hatte er sich hier eingewöhnt und wollte nicht schon wieder woanders hin. Kann man ja verstehen. Aber ich denke, er wird froh sein, wenn er wieder daheim ist und nicht fürchten muss, dass ihm Artgenossen sein Futter wegfressen.

Cooniebert und Indie schmeckt das Gastkaterfutter auch

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert