Jetzt bin ich seit einem halben Jahr in Rente und kann tatsächlich verkünden, dass ich ein Buch geschrieben habe! 😉 Na ja, seien wir ehrlich: Ich habe es lediglich vollgeschrieben. Mit den Manuskripten meiner Buchvorstellungen.
Das Buch selbst ist eines der „Dummies“, die ich im Verlag aus dem Altpapier gerettet habe. Diese Dummies besitze ich seit Jahrzehnten. Sie stammen noch aus der Zeit, als man Bücher, die noch gar nicht existierten, für die Darstellung in Prospekten und Katalogen aufwändig basteln und fotografieren musste. Da wurden Blankobücher in entsprechendem Format produziert, mit dem ausgedruckten Cover-Entwurf eingekleidet und abgelichtet. Inzwischen trickst man das längst alles am Computer zusammen.

Ich fand es immer schade, dass diese stabil gebundenen Dummy-Bücher mit ihren praktischen leeren Seiten einfach weggeschmissen wurden, während ich meine Notizbücher teuer kaufen musste. Also habe ich sie aus dem Papiercontainer gefischt, für eigene Notizen weiterverwendet und ein paar davon auch in die Rente hinübergerettet.
Es stimmt: Ich schreibe meine Buchvorstellungen nicht immer gleich am Computer. Meistens mache ich einen handschriftlichen Textentwurf. Dieser Prozess kann sich über Tage hinziehen. In der Zeit schleppe ich das Notizbuch im ganzen Haus herum und schreibe immer dann was rein, wenn mir was zum Thema einfällt. Wenn ich damit fertig bin, muss ich den Text aber zügig in den Computer hacken, weil ich nach einer Weile meine schreckliche Handschrift selbst nicht mehr lesen kann.

Personenverzeichnisse und andere Notizen, auf die ich während des Schreibens öfter zugreifen muss, schreibe ich auf einen separaten Block. Währen sie auch im Buch, müsste ich ja dauernd blättern. „Faul darf man sein“, hat unser Grundschullehrer immer gesagt, „aber nicht blöd“.
Ich hatte übrigens schon als Kind so eine Sauklaue. Deswegen hat mein Vater mich als Zwölfjährige in einen Schreibmaschinenkurs für Sekretärinnen geschickt, wofür ich heute noch dankbar bin. Das Tippen ist eine der nützlichsten Fähigkeiten, die ich mir als Kind aneignen musste.