Tina Zang: Der Karatehamster ist nicht zu bremsen

Tina Zang: Der Karatehamster ist nicht zu bremsen, für Kinder ab 8, München 2009, Ars Edition GmbH, ISBN 978-3-7607-3440-8, Hardcover mit Plüschfell-Einsatz, 152 Seiten, mit s/w-Illustrationen von Claudia Fries, Format: 15 x 21,7 x 1,8 cm, EUR 8,95

karatehamster4

Die Hamster Neo, Chan und Lee:
Viele Leser kennen sie.

Für die Leser, die die Karatehamster-Reihe noch nicht kennen, hier eine kurze Vorstellung der wichtigsten Personen: Die drei Hamster Neo, Chan und Lee leben bei der deutsch-japanischen Patchwork-Familie Yusumi-Putz. Sie gehören der Tochter des Hauses, Kira Yusumi.

Neo ist der Abenteurer und Sportler unter den drei Hamstern. Weil Herr Yusumi eine Karateschule betreibt, in der Kira eifrig trainiert, hat auch Neo eine Leidenschaft für diesen Kampfsport entwickelt. Er ist der Karatehamster. Seine Hamsterkumpels haben andere Interessen: Lee ist der Philosoph, Schöngeist und Jammerlappen unter den dreien. Beim pummeligen Chan dreht sich alles nur ums Fressen. Alle drei sind verliebt in die Hamsterdame Mariechen, die einer Freundin der Familie gehört.

Wichtig ist auch noch der Tierarztsohn Jan Winkler, Kiras Schulkamerad und bester Freund, der sich besonders gut mit den Hamstern versteht, vor allem mit dem abenteuerlustigen Neo.

Pechvogel und Tunichtgut Heiko Putz, Kiras Stiefbruder, ist diesmal nicht derjenige, der aus irgendwelchen Schwierigkeiten herausgepaukt werden muss. Aber sicher nur deshalb, weil er gerade nicht da ist. Er verbringt die Ferien bei seinem Vater.

Die drei Hamster flippen aus:
Marie wird Urlaubsgast im Haus!

Neo, Chan und Lee drehen vor Begeisterung am Rad: Kira übernimmt die Urlaubspflege von Hamster Mariechen, für die sie heftig schwärmen. Jeder der drei tut nun sein Möglichstes um Mariechen zu beeindrucken. Inspiriert durch ein VarietËprogramm, das sie zufällig im Fernsehen gesehen haben, bringt Lee sich das Jonglieren mit Maiskörnern bei und Chan bildet sich ein, zaubern zu können. Neo setzt mehr auf handwerkliche Fähigkeiten, doch beim Versuch, Mariechens Laufrad zu reparieren, stürzt er in ein Sprudelglas und muss wegen eines anhaltenden Schluckaufs zum Tierarzt gebracht werden.

Zwei Hamster geh’™n ins Lichtspielhaus.
Das geht doch sicher übel aus!

Der erste Punkt beim Mariechen-Beeindrucken geht eindeutig an den Maiskörner-Jongleur Lee, der zu allem Überfluss auch noch den Abend allein mit seiner Angebeteten verbringen darf, weil Kira und Jan auf die abwegige Idee kommen, Neo und Chan mit ins Kino zu nehmen. Der Film entpuppt sich zwar als langweilig, aber dafür lernen sie den Kinobesitzer Jonas kennen, einen richtig netten Kerl. Und sie erfahren, dass er das ’žGloria’œ leider in Kürze verkaufen muss, weil er sich die anstehende Sanierung nicht leisten kann.

Ob dem Mann mit einer Benefiz-Veranstaltung zu helfen wäre? Genügend talentierte Freunde und Bekannte, die etwas aufführen könnten, müssten doch aufzutreiben sein. Da wäre zum Beispiel ein jonglierender Hamster …

Als die Kinovorstellung wegen einer technischen Panne vorzeitig abgebrochen werden muss, stellen Kira und Jan entsetzt fest: Chan ist weg! Tagelang suchen sie ihn, aber der pummelige Hamster bleibt verschwunden. Wurde er versehentlich mit dem Müll entsorgt? Oder hat ihn gar jemand entführt?

’œWir retten Chan und Gloria!
Wozu sind Freunde denn sonst da?’œ

Die Freunde müssen Chan finden, ehe ihm da draußen etwas passiert. Und sie wollen unbedingt die Wohltätigkeitsveranstaltung für das ’žGloria’œ auf die Beine stellen, damit es nicht verkauft werden muss. Als wäre das nicht schon Stress genug, verschwindet plötzlich auch noch Hamster Neo!

Was ist dem Karatehamster und seinem verfressenen Freund nur zugestoßen? Werden Kira und Jan die beiden wiederfinden? Und werden sie das kleine Kino vor dem Verkauf retten können? Von der großen Schweinerei, die hinter den Kulissen im Gange ist, ahnen die beiden Schüler noch nichts …

Ein Feuerwerk an Witz und Spaß,
und nebenbei lernt man noch was.

Ein Feuerwerk von kuriosen Einfällen, slapstickartigen Szenen und sprühendem Wortwitz sorgt für ein zwerchfellerschütterndes Lesevergnügen. Und ganz nebenbei kann man aus den Abenteuern von Kira und ihren Hamstern noch ein bisschen was lernen:

* Mit einer zündenden Idee und der Hilfe guter Freunde kann sich auch eine aussichtslos erscheinende Lage zum Besseren wenden.
* Nicht hinter jeder Missetat steckt böser Wille. Mitunter will jemand Gutes tun und erreicht genau das Gegenteil.
* Auch aus dem übelsten Schlammassel kann noch etwas Gutes entstehen, wenn man offen miteinander spricht.
So nett verpackt lässt man sich auch die etwas bittereren Lektionen des Lebens gerne schmecken.

Die Illustrationen von Claudia Fries ergänzen Tina Zangs Geschichte ganz wunderbar. Sie sind derart einprägsam, dass sich vor dem geistigen Auge so manches Karatehamster-Fans die Handlung in Gestalt eines Trickfilms abspulen dürfte. Und falls sich jemand fragen sollte, warum die Zwischenüberschriften in dieser Rezension gereimt sind: Das ist der Versuch, die gereimten Kapitelüberschriften des Buchs nachzuempfinden.

Wir dürfen gespannt darauf sein, in welche haarsträubenden Abenteuer sich der Karatehamster und seine Freunde im nächsten Band stürzen werden. Lassen wir uns überraschen!

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert