Die Helden meiner Jugend sind 80!

Das hier wollte ich eigentlich schon im März gesagt haben, ehe wir hier durch technische Progleme offline gekickt wurden:

Als STAR-TREK-Fan der ersten Stunde hatte ich noch vage im Gedächtnis, dass der Schauspieler Leonard Nimoy Jahrgang 1931 ist. Neulich hatte ich ihn auch noch in der relativ aktuellen Fernseherie FRINGE gesehen und gedacht: “Älter geworden. Aber immer noch beeindruckend”. So gesehen war es keine Überraschung. Doch als dann vor kurzem ganz groß in der Zeitung stand, sein Kollege William Shatner und er seien 80 Jahre alt geworden, hat mich das trotzdem eiskalt erwischt.

Himmel, nee, die Helden meiner Jugend sind jetzt 80! Alte Herren, Leute, das kann man drehen und wenden, wie man will!

Foto Shatner/Nimoy Urheber: Christopher Stadler. This image, which was originally posted to Flickr, was uploaded to Commons using Flickr upload bot on 18:58, 22 December 2010 (UTC) by Infrogmation (talk). On that date it was licensed under the license below. This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license. You are free: to share – to copy, distribute and transmit the work, to remix – to adapt the workUnder the following conditions: attribution – You must attribute the work in the manner specified by the author or licensor (but not in any way that suggests that they endorse you or your use of the work).

Zwei aus der Truppe sind schon gar nicht mehr am Leben. DeForest Kelley, der Dr. McCoy, ist bereits 1999 verstorben. Vom Tod James Doohans, dem Chefingenieur Scotty, erfuhren wir 2005 im Urlaub.

Wenn man unter einem Fan den unkritischen Verehrer eines Menschen oder einer Organisation versteht, war ich niemals davor oder danach einer. Die naive Freude an Micky-Maus-Heften und Kindersendungen im Grundschulalter klammere ich da mal aus.

Bei der STAR TREK-Original-Serie/RAUMSCHIFF ENTERPRISE hab aber nahezu den ganzen Rummel mitgemacht. Alle Folgen gesehen im deutschen und im englischen Fernsehen, Zeitungsartikel gesammelt, das Zimmer mit Postern tapeziert und die Episoden auf Tonband aufgezeichnet. Video hatte man anno 1972 noch nicht. Ich habe meterweise STAR-TREK-Bücher gekauft und gelesen. Sogar Autogramme gejagt habe ich und für ein Fan-Magazin gezeichnet. Ob die Zeichnungen noch irgendwo existieren? Auf dem Dachboden, vielleicht … muss mal gucken.

Als die Serien-Episoden als Videos auf den Markt kamen, hab ich sie mir gekauft, auf Deutsch und auf Englisch. Die sind längst passé und verschachert, genau wie die Bücher und Fan-Magazine, die ich erst vor ein paar Monaten verkauft habe. Jetzt stehen die Folgen von RAUMSCHIFF ENTERPRISE sowie die Spielfilme als DVDs im Regal uns werden immer mal wieder angeschaut, auch wenn wir die Dialoge streckenweise schon auswendig mitsprechen können.

Als Kind habe ich vor dem Spiegel geübt, eine einzelne Augenbraue so hochzuziehen wie Mr. Spock. Ich hab’s zwar nie geschafft, dabei so eingebildet dreinzuschauen wie der Schauspieler, aber in Verbindung mit einem leichten spöttischen Grinsen ist dieser kleine mimische Trick heute noch recht wirkungsvoll.

Nur den Besuch von Conventions, am End’ noch mit Verkleidung, hab ich mir verkniffen. Das war mir einfach zu kindisch. Und die nachfolgenden STAR-TREK Serien fand ich auch nicht mehr so prickelnd, da war ich für das Fan-Gedöns wohl auch schon zu alt.

Natürlich erkenne ich die Papp-Kulissen und die für heutige Verhältnisse billigen Masken und Tricks, wenn ich mir eine der alten Episoden ansehe. Ein Wunder ist das nicht: Die Folgen stammen aus der Mitte der 60-er Jahre und wurden mitunter wüst zusammenimprovisiert – mit unfertigen Drehbüchern und Deko-Gerümpel aus dem Fundus.

Ach, wie gerne wäre ich in den Anfangsjahren dabeigewesen! Murksen und improvisieren liegt mir. Aus Salzstreuern medizinisches Equipment zu basteln und gebrauchte Dekorationen mit Autolack umzuspritzen, das klingt für mich nach viel Spaß.

Ich liebe die Serie immer noch. Aus nostalgischen Gründen und weil sie doch einige Nerds unter den Zuschauern beeinflusst hat – und damit die Realität. Warum schauen manche Handys von heute aus wie eine moderne Version der Kommunikatoren aus der alten Serie? Weil die Leute, die sie entwickelt haben, als Kinder Trekkies waren und dachten, dass der Technikklimbim aus der Serie doch auch im realen Alltag verflixt praktisch wäre.

Eine meschuggene Community, diese Fans, keine Frage. Aber ich schäme mich kein bisschen dafür, einer von ihnen zu sein.

Foto Communicator: Urheber: Davidbspalding. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. You are free: to share – to copy, distribute and transmit the work, to remix – to adapt the work, Under the following conditions: attribution – You must attribute the work in the manner specified by the author or licensor (but not in any way that suggests that they endorse you or your use of the work). Share alike – If you alter, transform, or build upon this work, you may distribute the resulting work only under the same or similar license to this one.

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