Auf einer Immobilienmesse habe ich die ersten Pläne des Objekts gesehen. Das dürfte rund zwei Jahre her sein. Ich kannte die Lage, ich kannte die Initiatoren des Projekts … und ich wusste: Das will ich haben! Naja, nicht das ganze. Dafür bin ich „krötentechnisch“ doch zu schwach auf der Brust. Hier im Paul-Klee-Weg entstehen fünf Wohnungen, und eine ist meine.
Ich weiß, ich wollte immer ein Haus in der Theodor-Rothschild-Straße, weil das so reich und wichtig klingt. Auch wenn dieser Rothschild mit dem Geldadel nichts zu tun hat, sondern ein Reformpädagoge war, der im vorigen Jahrhundert in Esslingen ein jüdisches Waisenhaus leitete.
Aus diesen Plänen wurde nichts. Aber Paul Klee ist auch nicht schlecht, wenn wir schon mal bei meiner kindischen Beziehung zu Straßennamen sind.
Ein Gemälde von Paul Klee war in einem meiner Schulbücher abgebildet. Auch wenn ich in dem Alter von Kunst noch keinen blassen Schimmer hatte, hat es mir gefallen, weil es so schön bunt war.
Paul Klee: Burg und Sonne Sammlung G.D. Thompson, Pittsburgh USA, 54×62 cm. Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für alle Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Jahre später sah ich einen Druck desselben Bildes im Flur des Krankenhauses hängen, in dem ich mich monatelang aufhalten musste. Irgendwie war das was Vertrautes, und ich weiß noch, dass ich dachte: „Das bunte Bild ist auch da, jetzt wird alles gut.“ Was jetzt hoffentlich auch für das Bauvorhaben gilt. Aberglaube, ich weiß. Und auch nicht so rasend ernst gemeint.
Noch ist an der Stelle nur eine Wiese … eine Baulücke. Und die habe ich, ehe im Frühjahr das Gebuddel und Gebaue losgeht, noch einmal fotografiert.