Ich war heute zu Fuß von meinem Elternhaus in Denkendorf auf dem Weg zum Friedhof, immer die Klosterkirche im Blick. (Mein Vater will immer, dass ich von Mutters geliebten Gladiolen welche auf ihr Grab bringe. Also tu ich das eben.)
Ich bin mit dieser Aussicht aufgewachsen und sehe sie eigentlich selten aus touristischem Blickwinkel oder als Fotomotiv. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich meistens bei Sauwetter in diese Richtung unterwegs bin. Heute mussten die Bilder aber sein.
„Eng war die Beziehung zum Gelobten Land, gehörte das Kloster doch den Chorherren vom Heiligen Grab und war direkt dem Patriarchen von Jerusalem unterstellt. In der Reformation – Denkendorf wurde evangelisch – bildete das Kloster die erste evangelische Klosterschule. Johann Albrecht Bengel, der große Präger des schwäbischen Pietismus, lehrte von 1713 bis 1741 in Denkendorf. Als berühmtester Zögling der Klosterschule gilt der Dichter Friedrich Hölderlin, der sich von 1784 bis 1786 in Denkendorf aufhielt.“
Quelle: http://www.denkendorf.de
„Die Klosteranlage liegt auf einer Anhöhe und bildet mit den Klostergebäuden eine Einheit. Um 1200 musste die Pfarrkirche, bisher von Dorfgemeinde und Chorherren genutzt, einer spätromanischen Basilika weichen. Der Westturm stammt noch von der älteren Pelagiuskirche (um 1050), von der das Patronzinium des hl. Pelagius auf die neue Kirche des Chorherrenstifts übergegangen ist.
Das Langhaus wurde um 1200 begonnen, als Baumaterial wurde Stubensandstein gewählt. Die flachgedeckte Basilika, die durch eine Vorhalle betreten wird und in einen rechteckigen Altarchor (erbaut zwischen 1225 und 1240) mündet, wird durch massive romanische Rechteckpfeiler gestützt. Die niedrigen Seitenschiffe haben im 15. Jahrhundert Veränderungen erfahren: das südliche wurde durch Maßwerkfenster und Rippengewölbe dem gotischen Kreuzgang angeglichen, im nördlichen sind die Fenster ebenfalls gotisch verändert worden.
Besonders erwähnenswert ist die Denkendorfer Krypta, die vor allem durch die Nachbildung des leeren Grabes Christi, aber auch durch die Gestaltung als Saalraum, durch ein Tonnengewölbe überspannt, auffällt. Spätere bauliche Veränderungen betrafen das Dach (gotisches Steildach nach 1377), die Vorhalle (gotisches Portal 1468, Baldachin 1478), Krypta (Fresken 1515), Kanzel (1518) und Turm (um 1633/34).
Mitte der 1970er Jahre wurde das Äußere der Kirche im Stil der Romanik mehrfarbig gefasst. So ist das Kirchengebäude heute eines der wenigen Beispiele romanischer polychromer Architekturbemalung.“
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Denkendorf
Wenn ich es zeitlich in meinem Urlaub noch schaffe, schleiche ich mal mit der Kamera auf Klostergelände selbst herum. Von Nahem sehe ich es eher selten. Ich glaube, ich war zuletzt vor ca.15 Jahren bei einer Goldenen Hochzeit dort.