Doofe Gedichte aus eigener Werkstatt

Das Sockenfresser-Sonett

Wenn ich meine Waschmaschine lade
– und da achte ich genauestens darauf –
ist die Socken-Anzahl stets eine gerade.
Das ist anders, mach‘ ich die Maschine auf.

Vorher warn’s ein halbes Dutzend Strümpf‘
Leute, darauf schwör‘ ich jeden Eid.
Nach dem Waschgang sind es nur noch fünf.
Ach, diese Sockenfresserei, die bin ich Leid!

Wo, zum Geier, kommen nur die Dinger hin?
Was macht die Sockenanzahl ungerade?
Sitzt da echt ein Sockenfresser-Monster drin?

Frisst sich’s durch die Wäsche wie ’ne Made?
Das frage ich mich, seit ich eine Hausfrau bin.
Wenn ich’s erwische, kenn‘ ich keine Gnade!

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Frühlingsgedicht

Die Luft riecht nach Motorradfahren,
und die Wohnungskatzen haaren.
Überall liegt Staub und Schmutz,
O Schreck – schon wieder Frühjahrsputz!

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Liebesbrief-Recycling

In alten Schulungsunterlagen
fand ich ’nen Liebesbrief von dir.
Hab zum Recycling ihn getragen.
Jetzt macht man daraus Klopapier.

Passt schon, denk ich kurz und barsch:
Auch die Beziehung war für’n A***.

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Tanz auf der Waage

Fünfundsechzig Kilo? Nee!
Ich kann nicht glauben, was ich seh.
Steht die Waage denn nicht eben?
Sollt‘ vielleicht ein Bein ich heben?
Mache ich den Hampelmann,
zeigt sie bestimmt nur sechzig an.
Zum Glück bin ich allein im Bad …
Heut Mittag gibt es nur Salat.

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Der Bio-Wecker

Unser Wecker, der ist grau,
hat vier Beine, schreit „miau“,
braucht keinen Strom, braucht Futter nur –
und ist so pünktlich wie die Uhr.

Früh um fünf Uhr schlägt er Krach.
Mit einem Schlag sind wir hellwach.
Der Kater ist’s, der da so schreit:
„Aufstehn! Aufstehn! Frühstückszeit!“

So ist’s seit Jahren bei uns Brauch.
Nur schreit er halt am Sonntag auch.
So eine Uhr auf allen Vieren
kann man nun mal nicht programmieren.

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Bekenntnisse eines Katers

Die ganz normalen Wochentage
Sind frühstückstechnisch eine Plage.
Der Mensch trinkt Tee ’“ nur Tee, o Graus!
Dann rennt er hektisch aus dem Haus.

Der Tag, den ich am liebsten mag,
das ist der Wurstbrot-Frühstückstag.
Der Mensch schläft länger, das ist nett,
und ich schlaf auch auf seinem Bett.

Doch will er gar nicht aus der Falle,
dann zück’˜ ich einfach eine Kralle.
Und dann, bei aller Menschenliebe,
setzt es auf seine Zehen Hiebe.

Er flucht, er schimpft, dann springt er auf.
Nun nimmt das Frühstück seinen Lauf.
Vom Stuhl aus lins’˜ ich über’™n Tisch.
Was gibt’™s denn? Wurstbrot? Käse? Fisch?

Die Menschenfrau verdirbt ’“ wie schade ’“
ein Butterbrot mit Marmelade.
Drum halt ich mich, sofern ich kann,
ernährungsmäßig an den Mann.

Von Wurst wird man wohl stark und groß …
Kaum sitzt er, spring ich auf den Schoß.
’žNimm deinen Schweif von meinen Broten’œ,
knurrt er, ’žund setz dich auf den Boden!’œ

Was glaubt ihr wohl? Das mach ich glatt,
weil’™s positive Folgen hat.
’žHier, Kleiner, Wurst, das magst du doch?’œ
Und ob! Schon spring’˜ ich wieder hoch.

’žHe! Hältst du uns für Idioten?
Wurst gibt’™s nur unten auf dem Boden!
Ab! Hinunter! Ich mein’™s ernst!
Bin mal gespannt, wann du das lernst!’œ

Das ’žüben’œ wir noch ein paar Mal,
und dann ist mir die Wurst egal,
denn ich bin satt. Klappt garantiert!
Hab ich den Mann nicht gut dressiert?

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