Wenn trotz der vielen Baustellen auf der Strecke der Linie 119 tatsächlich irgendwann ein Bus auftaucht, denke ich immer, da sitzt jetzt eine/r bei der Busgesellschaft am Computer und zaubert hektisch doch noch irgendein Gefährt herbei, während die, die schon im Einsatz sind, allesamt im Stau stecken. Mein tägliches Wunder als Pendlerin!
Trotzdem kostet mich dieser „Zauber“ pro Woche ungefähr dreieinhalb Stunden zusätzliche Wartezeit. Ja, natürlich habe ich immer ein Buch dabei, um Leerlaufzeiten zu füllen. Aber sonderlich entspannt liest es sich nicht, wenn man mit Sack und Pack an der Haltestelle steht und darauf lauert, dass ein Bus kommt. Besonders unentspannt ist das bei schlechtem Wetter oder wenn man noch einen Termin hat. Ich kalkuliere ja schon absurd hohe Pufferzeiten ein und trotzdem reicht’s oft nicht.
Baustelle mit BER-Faktor
Wenn ich mal hochrechne – und bei jeder Baustelle muss man hierzulande ja einen gewissen zeitlichen „BER-Faktor“ berücksichtigen -, bedeuten diese Baustellen für mich nach drei Jahren rund drei Wochen unnütz vertrödelter Lebenszeit. Wenn das für alle Pendler*innen gilt, kommt hier eine ordentliche Menge an städtisch verordneter Zeitverschwendung zusammen.
Ich betrachte das notgedrungen und zähneknirschend als Investition und hoffe, dass sich dieser Aufwand irgendwann mal für irgendwen auszahlt. Für mich vielleicht nicht mehr so. Mit etwas Pech läuft der Pendlerverkehr dann wieder reibungslos, wenn ich in Rente bin.
