Gestatten: Joschi, mein neuer Mitarbeiter

17. Juli 2021: Das ist mein Neuer: Joschi. Von der Abstammung her ist er ja eigentlich ein Rassekater, BKH, und müsste demnach einen adeligen Namen tragen: „Joshua von den Langen Äckern“ oder so. Aber ich habe geträumt, er hieße Joschi, und nun ist das so. Papiere braucht er bei mir nicht, ich will ja nicht züchten.

Nachdem ich mich eifrig und vergeblich um ein Tier aus Tierschutz bemüht hatte, habe ich den Joschi nun von einer Bekannten bekommen. Und jetzt wohnt er erst mal in meinem Büro und räumt da alles um. Über Tische und Bänke und unter die Geräte und Schränke … in Ecken, in die der Staubsauger gar nicht kommt. Also jagt er Staubmäuse. 

Ich hab ganz vergessen, wie anstrengend so Kinder sind! Eine Energie hat der! Und plötzlich macht’s dann „schwupp“ – und er fällt um und schläft ein.

Abb.: (c) E. Nebel

Wahrscheinlich wird er bis zu meinem Urlaub „mitarbeiten“ und ab und zu mal über die Tastatur latschen. Oder ich arbeite mit ihm als „Pelzkragen“. Er setzt sich gern bei mir auf die Schultern. Na, die Kollegen werden bei den Videokonferenzen ihren Spaß haben! (Einen ersten Auftritt im kleinen Kreis hatte er schon)

Kater Indie hat ihn schon gesehen und beschnuppert – und dann in den höchsten Tönen gejault. Das müsste bis kurz hinter Haifa zu hören gewesen sein.  Ich habe ihm versichert, er sei der Herr im Haus. Mit der Zeit werde ich sie schon zusammen lassen, aber im Augenblick bewohnt Joschi das OG, Indie den Rest des Hauses.

Ein längerer Text wird’s heut nicht. Ich bräuchte sechs Hände, um zu tippen und gleichzeitig Joschi abzuwehren.

18. Juli 2021: Ich werde euch nicht jeden Tag mit Joschi-Updates nerven, das verspreche ich. Aber dass er eifrig im Homeoffice mitarbeitet, muss ich euch schnell zeigen. Wer die Maus bedienen darf und wie sinnvoll es ist, dass er auf dem Zahlenblock der Tastatur schläft, müssen wir noch diskutieren.

Abb.: (c) E. Nebel

Als gestern kurz eine Freundin zum „Baby-Bewundern“ ins Büro kam, hat er beschlossen, dass er jetzt den ersten Stock des Hauses genügend erkundet und abgeschnuppert hat und dass wir ihm jetzt eigentlich den Rest des Hauses zeigen könnten. Er ist uns einfach runter in die Wohnung gefolgt.

Indie und er hatten sich bereits kennengelernt. Der Kleine hat ja keine Angst und null Respekt! Er hat gleich Anlauf genommen und sich auf den buschigen Schweif des alten Maine Coon gestürzt. Der machte leicht irritiert einen Satz rückwärts und schien zu denken: „Huch, was’n das?“

Fotos hab ich davon keine. Da lag die Kamera gerade im falschen Stockwerk.

Sie haben sich neugierig beschnuppert und dann war’s eigentlich okay. Wenn Indie das ständige Gemaunze und Kleinkindergewusel zu viel wird, erhebt er kurz ein mörderisches Geheul – das man definitiv mindestens drei Häuser weiter hört! – und verschwindet genervt ins Dachgeschoss. Dorthin geht Joschi noch nicht mit. Zu viele Treppen. Die müssen für den Winzling ja riesig sein!

Im Moment schläft der Kleine zwischen Tastatur und Bildschirm. Ich hab schon gedacht, seine Energie wird nie alle. Ihr erinnert euch an die Werbung mit dem Duracell-Hasen? Sowas hab ich hier in Katz’. Bis eben ist er wie aufgezogen auf dem Schreibtisch herumgehüpft. Und zwischendrin klettert oder springt er mir, wie gesagt, gern mal auf die Schulter.

Abb.: (c) E. Nebel

Ich nehme ihn nach wie vor tagsüber mit ins Homeoffice. Ich könnte Indie und ihn schon zusammen unten in der Wohnung lassen, nur hat Indie den ganzen Tag Zugang zum Balkon, und dort möchte ich Joschi noch nicht unbeaufsichtigt rumwuseln lassen. Weiß ich, ob er nicht auf die bekloppte Idee kommt, seinen Kopf durch die Aussparungen im Geländer zu stecken? Oder zu prüfen, ob er sich nicht vielleicht durch den Spalt zwischen Balkonboden und –geländer in den Garten abseilen kann? Ich habe seit über 30 Jahren Katzen und schon alles Erdenkliche erlebt.

Dann werde ich mal schauen, wie mein Azubi und ich uns jetzt gemeinsam durch die Arbeit wursteln. Wahrscheinlich ist er hier eh bald der Chef. – Fortsetzung folgt –

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