Jetzt hat man mich gestern doch tatsächlich unter einem Vorwand in den Verlag gelockt. Ich dachte, ich ginge zum „Austrittsgespräch“ der Personalabteilung. Dass es das gibt, wusste ich von den Kolleginnen, die vor mir in den Ruhestand gegangen sind.
Das war aber nur die halbe Wahrheit. Eine kleine Überraschungsparty gab es auch. Eine Kollegin kam mir schon mit einem selbstgebackenen Kuchen entgegen, die Chefs waren da, und wer im Haus war, kam kurz zu meiner Verabschiedung vorbei.
Ich war überrascht und ein bisschen überwältigt. Ich wollte doch einfach nur still und leise verschwinden und allenfalls im Januar, wenn ich meine technische Ausrüstung abgeben muss, eine Abschiedsrunde durchs Haus drehen.
Ich wollte doch leise verschwinden!
Der Großteil meine Ansprechpartner arbeitet nämlich von zuhause aus und ich kenne doch unsere chronische Zeitnot und den Termindruck. Ich wollte niemanden moralisch dazu nötigen, extra wegen mir nach Stuttgart kommen zu müssen. Mein Abschiedsgeschenk war quasi „Zeit“. Und seit dem Umzug gibt’s in der Firma auch keine vernünftige Infrastruktur zum Feiern mehr. (Raum, Catering …) Ich hätte gar nicht gewusst, wie ich allfällige Verpflegung mit Bus – Bahn – Bus in die Firma hätte schaffen sollen.
Aber so wie’s war, war’s schön. Es gab einen Blumenstrauß, die Kollegen haben mir ein Buch gestaltet, in dem jede:r nochmal zu Wort kam. Das Ganze sieht ein bisschen aus wie ein Science-Fiction-Comic mit STAR-TREK-Referenzen. Wobei ich nicht mal weiß, ob jemand wusste, dass ich ein „Trekkie“ der ersten Stunde bin. Aber ich glaub‘, dass ich ein paar Jahre für ein Science-Fiction-Magazin gearbeitet habe, das war bekannt.
Geschenke – auch für meine „tierischen Mitarbeiter“
Auch meine inoffiziellen Mitarbeiter, die beiden Kater, haben was gekriegt: Katzenfutter! Und natürlich werde ich versuchen, nach den Anleitungen aus dem Buch ICH KANN KEINE KATZEN ZEICHNEN mal auszuprobieren, ob ich das nicht doch hinkriege.
Gesammelt haben die Kolleginnen und Kollegen auch. Den Betrag werde ich in einen neuen Kaffeeautomaten investieren. Der, den Gerhard seinerzeit zum Jubiläum bekommen hat, ist mittlerweile extrem zickig geworden. Und Ersatzteile gibt’s auch keine mehr. Da werde ich mir was Neues zulegen und meinen Kaffee künftig auf das Wohl meiner ehemaligen Kolleg:innen trinken.
Nicht mit auf dem Bild: Die Nougatriegel, die ich geschenkt bekommen habe. Da ist einer schon verspeist. Sehr lecker! 😊
Jetzt noch Urlaub …
Ein paar Arbeitstage habe ich noch, und ab dem 4. Dezember bis Jahresende habe ich Urlaub. Zeit, meinen Rechner auszumisten, mein Datenarchiv für meine Nachfolgerin auf eine Festplatte zu ziehen und hier im „Homeoffice“ alles wieder auf einen PC-Arbeitsplatz umzubauen. Den Mac samt Zubehör bringe ich dann Anfang Januar zurück in die Firma. Schade, den werde ich vermissen! Da kenne ich mich einfach besser aus als in der Windows-Welt.
Und dann bin ich endgültig in Rente. Ich kann das noch gar nicht fassen!