Claus Beese: Poesie der Meere, Gedichte aus dem Ostseeland

Claus Beese: Poesie der Meere, Gedichte aus dem Ostseeland, Chemnitz 2016, Elvea-Verlag, ISBN 978-3-945600-94-8, Softcover, 79 Seiten mit Farbfotos, Format: 16,9 x 0,7 x 17 cm, Buch: EUR 7,99, Kindle Edition: EUR 3,99.

Abbildung: (c) Elvea-Verlag
Abbildung: (c) Elvea-Verlag

„In diesem Buch hat [der Autor] 44 Gedichte über die Ostsee zusammengetragen, die von allem handeln, was darauf, daran und darin, ja sogar darüber ist. Einsamkeit, Fernweh, Sehnsucht, Farben, Töne, Jahreszeiten, alles findet hier statt.“ – So steht es auf dem Backcover des vorliegenden Buchs. Und man denkt: So einen Lyrikband, der die Schönheit der See preist, kann man unauffällig im öffentlichen Raum lesen. Die Poesie der Meere ist doch sicher eine ruhige und ernste Angelegenheit. Zunächst ist das auch so …

Der Autor beschreibt in begeisterten Versen sein Sehnsuchtsziel, die Ostsee. Er träumt von Wellen, Möwen, Leuchttürmen, Dünen, Sand und gelben Rapsfeldern und sieht sich selbst als Wikinger an Bord eines der berühmten Langschiffe. Doch schon beim „Dichterlein“, dem die Ostsee zum Ansporn einen Bleistift als Strandgut vor die Füße spült, lächelt der Leser. So ganz ohne Humor kriegt er’s eben nicht hin, der Verfasser. Und das ist gut so! Man kann ja nicht nur in landschaftlicher Schönheit schwelgen. Ein bisschen Augenzwinkern gehört selbst bei der poetischen Betrachtung des Meeres dazu.

Claus Beese schreibt Verse über den Sanddorn, die Fehmarnsund-Brücke, über Buhnen, eine Strandbank und über den Nebel:

„Verärgert sitzen die Möwen am Strand,
wohin sollen sie auch fliegen?
Vielleicht bloß bis zum nächsten Mast,
wo sie ’ne Beule kriegen.“
(Seite 30)

Da grinst der Leser schon – um bei dem Gedicht „Strandkorbpech!“ in haltloses Gelächter auszubrechen. Ich habe den Band in der Bahn gelesen. Die Mitreisenden haben vielleicht geschaut! Sie konnten ja am Buchtitel sehen, dass ich ganz offensichtlich Gedichte las. Ja, nun: Poesie und Lachen schließen einander nicht aus, und Gedichte können und dürfen auch amüsant und vergnüglich sein.

Witziges wechselt sich in diesem Band mit Nachdenklichem ab, und so führt uns der Autor die Küste entlang, aufs Meer hinaus, durch den Tages- und Jahreslauf. Und auch der Herbstwind und die alten nordischen Götter haben ein Wörtchen mitzureden.

POESIE DER MEERE ist ein abwechslungsreicher Gedichtband für alle, die die Ostsee lieben und für die das Meer ein Sehnsuchtsort ist.

Und ich kichere immer noch über das Strandkorbgedicht …

Der Autor
Claus Beese wurde 1955 in Bennigsen, in Niedersachsen geboren und lebt seit langem in der Freien und Hansestadt Bremen. Hier ist er aufgewachsen und entdeckte seine Leidenschaft für die Angelei, die sich noch auf alles ausdehnen sollte, was irgendwie mit Wasser zu tun hatte. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann erweist sich nicht nur als kompetenter Petrijünger, sondern auch als erfahrener Freizeitskipper. Sein Lieblingsfahrtgebiet ist die Ostsee, der er sich von Kindheit an verbunden fühlt.
Die Begeisterung für seine Hobbys spürt man auch in seinen Büchern. Ob Angeln oder Boot fahren, der Autor spinnt weder Seemannsgarn noch erzählt er Anglerlatein. Alle Abenteuer fußen auf tatsächlichen Begebenheiten oder Geschehnissen.

Rezensent: Edith Nebel
EdithNebel@aol.com

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